Lilly Becher
Lilly Becher geb. Korpus
27.1.1901 (Nürnberg) – 20.9.1978
Vater Ingenieur, 1906-1915 Volks- und Mittelschule, 1915-1918 Gymnasium in München, 1918/19 Sprachstudium Französisch, Russisch und Englisch an der Universität Heidelberg, 1919 KPD München-Schwabing, Redaktions-Volontärin, 1920/21 Stenotypistin im Delphinverlag München, dann Mitarbeiterin des Ullsteinhauses, 1921 bei der Zeitung »Rote Fahne« in Berlin, 1922/23 stellv. Pol.-Leiterin und Frauenleiterin der KPD Berlin-Neukölln, bis 1925 Mitglied der »ultralinken« Fraktion in der KPD, 1924-1926 Gründerin und Leiterin der Frauenzeitschrift »Die Arbeiterin«, 1926-1933 Neuer Deutscher Verlag, dort 1927-1933 Leiterin der kulturpolitischen Redaktion, 1932/33 Chefredakteur der »AIZ«, 1933/34 Wien, 1934-1936 Mitarbeiterin des Verlags Editions du Carrefour in Paris, Zusammenarbeit mit Willi Münzenberg, Lebensgemeinschaft mit Johannes R. Becher, 1936 Herausgeberin der ersten Dokumentation über die Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus »Der gelbe Fleck«, 1936-1945 in Moskau, Übersetzerin beim Staatsverlag, Zusammenarbeit mit Johannes R. Becher, Mitarbeiterin der Zeitschrift »Internationale Literatur« (Pseudonyme u. a.: »Lilly Franken«, »Lotte Paul«, »Lilly Patell«), 1942-1945 Mitarbeiterin der deutschen Abteilung des Moskauer Rundfunks (»Inoradio«), Mitarbeit im NKFD.
Juni 1945 Rückkehr nach Deutschland, 1945-1950 Chefredakteurin der NBI, 1950 Mitglied des DFD-Bndesvorstandes, nach dem Tod ihres Mannes, Johannes R. Becher, übernimmt sie das nach ihm benannte Archiv bei der Akademie der Künste.
Literatur
- Bodo Uhse, Theodor Plievier, Willi Bredel, Andor Gábor, Friedrich Wolf; Erich Weinert, Johannes R. Becher, Lilly Becher, Max Zimmering [Vorw.] Günther Wagner [Umschlag]: gekabelt aus moskau / Hrsg.: Freier Deutscher Kulturbund in Großbritannien, London, 1943, 30 S.; Vorw.: Max Zimmering. Umschlag: Günther Wagner DNB
- Lilly Becher: Der gelbe Fleck, Paris : Éditions du Carrefour, 1936 DNB