BDO

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Bund Deutscher Offiziere (BDO)

Bald nach Gründung des Nationalkomitees »Freies Deutschland« (NKFD) wurde eine intensive Werbung unter den kriegsgefangenen Offizieren und unter den Generalen ins Auge gefasst – es erwies sich als notwendig, höhere Offiziers-Dienstgrade für die Bewegung zu gewinnen, deren Stimme bei den Befehlshabern auf der anderen Seite der Front mehr Gehör finden würde als die Stimme des kleinen Offiziers und des Soldaten. Die Werbung unter den Offizieren stieß auf größere Schwierigkeiten als bei den Mannschaften. Es war schwer, gegen traditionelle, starr gewordene Ehrbegriffe zu argumentieren. Dennoch gelang es, eine größere Anzahl von Mitkämpfern unter den jüngeren Offizieren zu gewinnen.

Um den Offizieren den Anschluss an die Bewegung »Freies Deutschland« zu erleichtern, wurde von der Gruppe antifaschistischer Offiziere im NKFD die Schaffung einer Organisation ins Auge gefasst, die den Offizieren die Möglichkeit gab, sich ebenfalls einer Antihitler-Bewegung anzuschließen. Die zu schaffende Organisation sollte sich Bund Deutscher Offiziere (BDO) nennen. Es wurden eine Reihe von Delegationen aus Offizieren unter den Mitgliedern des Nationalkomitees in die Offizierslager gesandt, um für den Bund zu werben, und im Fall des Erfolges Delegierte zu einer Gründungsversammlung nach Moskau, mitzubringen.

Der Gedanke, einen solchen Bund zu schaffen, fand fruchtbaren Boden bei einer größeren Anzahl von Offizieren. Die Werbung unter Generalen blieb jedoch anfangs erfolglos. Als die Vorbereitungen zur Gründungsversammlung im Gange waren, stellten sich jedoch nach Überwindung der letzten Bedenken, einige Generale zur Verfügung, an ihrer Spitze der ehem. Kommandierende General des LI Armeekorps bei Stalingrad, General der Artillerie Walther von Seydlitz, ihm folgten die Generale von Daniels, Lattmann und Dr. Korfes. Die Versammlung wählte General von Seydlitz zu ihrem Präsidenten. Da nun unter den Initiatoren des BDO alle Dienstgrade vertreten waren, gelang es, die Werbung leichter durchzuführen. Auch wirkte der Mut, mit dem Generale sich der Sache zur Verfügung stellten, beispielgebend.

Am 11. und 12. September 1943 fand in Lunjowo b. Moskau in Anwesenheit von über hundert Delegierten aus fünf Offiziers-Gefangenenlagern die Gründung des BDO statt. Der Bund bekannte sich in seiner Zielsetzung zum Programm des NKFD und beschloss, sich ihm anzuschließen. Der Anschluss an das NKFD erfolgte am 14. September 1943 auf einer Vollsitzung des Nationalkomitees. In einer einstimmig angenommenen Wahl wurden die Generale von Seydlitz und von Daniels als Vizepräsidenten und fünf Offiziere des BDO, unter ihnen zwei ehem. Divisions-Pfarrer ev. u. kath. Konfession, als Mitglieder in das NKFD aufgenommen.

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